St.Galler Professbuch

Ein Buch als Reliquie

Ins Professbuch des Klosters St.Gallen tragen sich zwischen 803 und dem 11. Jahrhundert die Mönche bei ihrem Eintritt ins Kloster eigenhändig – wenn sie schreiben können – ein. Mönche legen nach einer gewissen Probezeit als Novizen eine feierliche Profess ab. Dabei versprechen sie, das Kloster nicht mehr zu verlassen, der Welt den Rücken zu kehren und ihrem Abt zu gehorchen. Das Professbuch enthält die Gelübde der St.Galler Mönche seit der Gründung ihres Klosters durch Otmar. Es ist das einzige erhaltene Buch dieser Art aus dem frühen Mittelalter. Durch den zeitgenössischen Eintrag zum Märtyrertod der heiligen Wiborada am 1. Mai 926 wird das Buch zur Reliquie. Auf der ersten Seite des Professbuchs wird Otmar in der romanischen Form seines Namens als „Audomarus“ im Titel genannt. Auch die folgenden drei romanischen Namen von Flavinus, Constantius und Exsuperatus deuten auf Priester aus dem Bistum Chur hin, die gemeinsam mit Otmar das erfolgreiche Gründungs werk eines Klosters unternehmen.

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